Grün-Weiss ?
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Woher kommt die grün-weiße Farbgebung der Streifenwagen ?

 

Von Polizeihauptkommissar a.D. Siegfried Paul

 

Nach 1945 wurden in Deutschland die unterschiedlichsten Fahrzeuge als Streifenwagen eingesetzt. Ihre Farbgebung erfolgte nach dem Zuständigkeitsbereich der Besatzungsmacht. In der englischen Besatzungszone  wurden die Fahrzeuge "blau" gestrichen.

Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der damit verbundenen Einführung des föderalen Systems, bestimmte jedes Bundesland nun eigenständig über den Aufbau und die Ausrüstung "seiner" Polizei.

Das Land Nordrhein-Westfalen entschied sich für die grüne Uniform und die grüne "Polizeifarbe". Andere Bundesländer entschieden sich für die Farbe "blau".

Anfang der 70er Jahre erkannte man bei der Polizei jedoch, dass das "Polizeigrün" und das "Polizeiblau" wohl mehr "Tarnfarben" waren und keinen Signalwert hatten. In den technischen Kommissionen der Länderpolizeien stellte man dann auch übereinstimmend fest, das hellere Farben auch einen höheren Signalwert haben. Der Arbeitskreis II der Konferenz der Länderinnenminister einigte sich dann 1975 auf eine neue, nun für das gesamte Bundesgebiet einheitliche Farbgebung, die dann in der "Technischen Richtlinie Funkstreifenwagen" verbindlich festgeschrieben wurde.

Die Grundfarbe der Funkstreifenwagen ist seitdem reinweiß ( RAL 9001 oder 9010), die beweglichen Teile  (Motorhaube, Türen pp.) erhalten eine minzgrüne Lackierung ( RAL 6029 ).

Die Ausnahme bildete Bayern, mit einer minzgrünen Streifenlackierung um die Fahrzeuge. Minzgrün wurde übrigens deswegen genommen, weil das Polizeigrün Einzug in die Farbgestaltung genommen hatte und nun  nur aufgehellt werden musste und weil andere Signalfarben nicht mehr frei waren. Blau hat das THW, Rot hat die Feuerwehr und Gelb hat die Post.

So blieb eigentlich nur die Farbe Grün. Seit einigen Jahren wird die grüne Farbe nicht mehr auf die Funkwagen lackiert, sondern als Folien aufgezogen. Dies hat eine leichtere Farbablösung bei Aussonderung und Verkauf der Fahrzeuge zur Folge.

Seit dem Jahr 2002 werden die Funkstreifenwagen in Nordrhein-Westfalen in der Grundfarbe "silbermetallic" eingesetzt. Diese Fahrzeuge werden außerdem nicht mehr gekauft, sondern vom Land NRW geleast. "Silbermetallic" übrigens deswegen, weil der Wiederverkaufswert eines silbermetallic lackierten Fahrzeuges höher ist, als der eines weißen Fahrzeuges. Ob durch das Leasen eine Einsparung erfolgt, bleibt abzuwarten.

Der Signalwert der Farbgebung ist nach Ansicht vieler Bürger geringer geworden.

Einige Länder diskutieren bereits wieder eine Einführung der Farbe "Blau" und in Brandenburg kann man die Streifenwagen in "Silbermetallic" und "Blau" bewundern.

Auch die Farbgebung "Silbermetallic" mit "Rot" und "Blau", wird bereits diskutiert.

Zu hoffen ist, dass eine einheitliche Farbgebung für das gesamte Bundesgebiet beibehalten wird.