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Das Behörden-Fußball-Turnier in Hamm.

von Polizeihauptkommissar a.D. Siegfried Paul

 

 Sport war und ist für viele der beliebteste Zeitvertreib überhaupt. Für Polizeibeamte ist es auch die beste Möglichkeit, sich für ihren schweren Beruf die körperliche Fitness zu erhalten. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich die sportlichen Aktivitäten der Hammer Polizei seit 1921 ansieht.

Unmittelbar nach dem Eintreffen der staatlichen Schutzpolizei in Hamm, am 30. September 1921, wurden die jungen Polizeibeamten auch sportlich aktiv. Es wurde schnell der Polizeisportverein (PSV) gegründet, in dem alle Abteilungen zusammengefasst waren. Es entstand eine Fußball-, eine Handball- und eine Kanuabteilung. Die erste Polizeiunterkunft, der Rietzgarten in Hamm, wurde bald nur noch „Klein-Spandau“ genannt, nach der preußischen Landespolizeischule für Sport, in Spandau. Die Polizei unter dem Polizeidirektor Sommer baute das erste Wassersportheim am Kanal, direkt an der Polizeiunterkunft Rietzgarten. Die Fußballabteilung wurde teilweise von dem aus Österreich stammenden Trainer des  HSV Hamm trainiert und spielte sogar um den Titel der Westfalenmeisterschaft. Gegner war der VfK Hamm, der später in Germania Hamm umbenannt wurde. Das Spiel wurde mit 2:1 gewonnen. Auch die Handballabteilung war bald in der Liga sehr geachtet. Der Personalbestand der Hammer Polizei lag damals bei rund 300 Beamten.  Der II. Weltkrieg brachte dann, auch in Hamm, den Sportbetrieb bald zum Erliegen.

Nach Kriegsende 1945 war zunächst an Sport nicht zu denken. Viele junge Männer waren aus dem Krieg nicht zurück gekehrt. Die Hauptaufgabe bestand nun nur noch in dem Ziel: „Überleben“.

Erste Schritte zum sportlichen Neuanfang gestalteten sich sehr schwierig. Zunächst waren nur ältere Polizeibeamte verfügbar. Sportliche Anlagen standen kaum zur Verfügung und Zeit für sportliche Aktivitäten hatte niemand. Mitte der 50er Jahre fanden sich ältere Polizeibeamte zusammen, die eine Faustballmannschaft gründeten. Hier war vor allem Karl Busch und Heinrich Lang aktiv. Anfang 1960 wurde dann erstmals wieder auf den dienstlichen Sport mehr Wert gelegt. Jeden Mittwochnachmittag war nun Dienstsport angesetzt. Vor allem wurde jetzt Faustball gespielt. Meistens auf dem „Großen Exer“. Fußball war als Dienstsport verboten, galt er doch als zu „Verletzungsanfällig“.  Ab 1964 waren dann junge Polizeibeamte daran interessiert, eine Fußballmannschaft zu gründen und gegen andere Mannschaften die Kräfte zu messen. Bekannte Fußballer aus Hammer Vereinen waren hier beteiligt. Die Namen Lothar Berghoff, Gustav Seidensticker, Günter Klein usw. sind unvergessen. 1965 wurde dann, nachdem Fußball wieder als Dienstsportart zugelassen war, eines der ersten Spiele gegen den BVB in Hamm-Norden ausgetragen. In der Polizeimannschaft spielten unvergessen: Lothar Berghoff, Ingo Hadamczik, Gustav Seidensticker, Günter Klein, Werner Droste, Gerd Heiderich, Rudolf Hemken, Wilhelm Amelong, Reinhard Schwark, Dieter Köhler und Paul Jusczyk.

Nur zum Vergleich, die Hammer Polizei hatte noch rund 109 Beamte zur Verfügung.

1967 nahm dann die Fußballmannschaft der Hammer Polizei erstmals an den Landesmeisterschaften Fußball der nordrhein-westfälischen Polizei teil und dies als die Mannschaft der kleinsten Behörde. (109 Beamte)

Trotz einer 5:0 Niederlage gegen Recklinghausen (circa 1000 Bedienstete), war allein die Teilnahme natürlich ein riesiger Erfolg. Dies Spiel hatte aber noch eine andere Bedeutung. Viele Polizeibeamte des Landes NRW, die in Hamm ausgebildet worden waren, also in der Polizeiunterkunft „Rietzgarten“, kamen zu diesem Spiel nach Hamm. Da waren z.B. Amtsrat Theo Abenath von der Polizeiabteilung im Innenministerium, Hauptkommissar Heinz Bockhoff aus Gladbach und viele Kollegen der Polizeihundertschaft aus dem Rietzgarten. Fast auf den Tag waren 29 Jahre verstrichen, seitdem im Frühjahr 1938 das letzte Meisterschaftsspiel des PSV Hamm gegen den Militärsportverein in Hamm ausgetragen worden war.

Die Polizei Hamm spielte mit folgenden Beamten:

Ingmar Hadamczik, Rudolf Hemken, Gerd Heidrich, Klaus Jeschke, Klaus Jonsson, Günter Klein, Werner Droste, Kurt Hanke, Lothar Berghoff, Karl-Heinz Sporkert und Paul Jusczyk.

Die Mannschaft war inzwischen durch neue Einstellungen bei der Polizei verstärkt worden. Hier sind vor allem die Namen: Klaus Jonsson, Kurt Hanke, Karl-Heinz Sporkert und Paul Jusczyk zu nennen.

1968 konnte sich die Fußballmannschaft leider nicht für die Teilnahme an der Landesmeisterschaft qualifizieren. Im nächsten Jahr gelang dann aber erneut, sich für die Landesmeisterschaft durchzukämpfen. Am 22.4.1969 fand im Jahnstadion das 1. Rundenspiel gegen die Soester Polizei statt. Das Endergebnis lautete 2:2 .

Soest gelang jedoch durch Losendscheidung der Einzug in die nächste Runde. Nach diesem Spiel war  trotzdem der Aufstieg der Mannschaft nicht mehr zu bremsen. Es gab zwar viele Schwierigkeiten (Trikotkauf, Sportgeräte und Trainingszeit), aber die begeisterten Kollegen fanden Wege, diese Schwierigkeiten zu meistern.

Dann kam die Idee auf, in Hamm ein Turnier der Behördenmannschaften zu schaffen. Die Idee hatte Günter Klein, der natürlich zu anderen Behördenmannschaften Kontakt hatte. 1970 fand das erste Behördenfußballturnier in Hamm statt. Den „Pokal“ dazu hatte die Hammer Polizei entworfen. Es war der „berühmte Schlappenpokal“, der bis 1979 ausgespielt wurde. Dann ging er nach dem dreimaligen Gewinn in den Besitz der Hammer Polizei über und befindet sich heute in der „Polizeihistorischen Sammlung-Paul, beim PP Hamm“.

Erster Gewinner war übrigens die Mannschaft der Bundespost in Hamm. 1973 siegte die Mannschaft der Bundesbahn und der erspielte Erlös des Turniers in Höhe von 1600,- DM ging an die Lebenshilfe Hamm.

Am 1.1.1975 kamen bei der politischen Neuordnung weitere bekannte Fußballer nach Hamm. Neuzugänge waren z.B. Peter Koch und Klaus Slawinski aus Heessen.

1977 gehörten dann der Mannschaft an:

Günter Klein, Peter Reiß, Peter Koch, Klaus Slawinski, Karl-Heinz Sporkert, Kurt Hanke, Manfred Ide, Heinz Boschi, Jürgen Paschen, „Hennes“ Roth, Martin

Hagenbach, Wilfried Rosendahl, Anton Harling, Berthold Hölscher, und Olaf Lux.

Unter 11 teilnehmenden Mannschaften wurde die Polizeimannschaft Turniersieger.

1978 fand dann das Behördenfußballturnier, inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden, in Heessen statt.  Unter 11 teilnehmenden Mannschaften verteidigte die Polizeimannschaft zum dritten Mal ihren Titel. Zur Mannschaft gehörten:

Günter Klein, Peter Koch, Klaus „Ötte“ Jonsson, Klaus Slawinski, Kurt Hanke, Lothar Ufermann, Karl-Heinz Sporkert, Johannes „Hennes“ Roth, Martin Hagenbach, Jürgen Paschen, Wilfried Rosendahl, Jürgen Petersmann, Anton Harling, Roland Knapkorte, Wolfgang Kania, Berthold Hölscher uns Olaf Lux.

Mit dem Sieg war  der „Schlappenpokal“ in den Besitz der Polizei übergegangen und ein neuer Pokal war erforderlich. Ab 1980 wurde nun um einen luftleeren Ball in einem Tor gekämpft. Dieser neue „Schlappenpokal“ befindet sich ebenfalls in der Polizeihistorischen Sammlung-Paul beim PP Hamm. Er ging 1989 nach dreimaligem Gewinn ebenfalls in den Besitz der Hammer Polizei über.

    Ermutigt durch den Erfolg der Fußballer, hatte sich 1972 auch eine Handballmannschaft zusammengefunden. 1973 nahm die Polizei-

Handballmannschaft erstmals am Weihnachtsturnier der Handballgemeinschaft Hamm teil. Auch in den Jahren 1974 und 1975 trat diese Mannschaft beim Weihnachtsturnier der Handballer an. Spieler waren:

Ingmar Hadamczik, Karl-Heinz Tonder, Jogereit, Herwig Toffel, Wilhelm Amelong, Günter Kemmler, Peter Rennert, Johannes Lohmann und Horst Imgenberg.

    Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Faustballer ebenfalls eine spielstarke Mannschaft gebildet hatten, die an den Polizeilandesmeisterschaften teilnahm.

Wen wundert es, dass es sich bei der Mannschaft um ältere Kollegen handelte, die in der Altersklasse II spielten. 1978 erreichen sie bei der Bezirksmeisterschaft im Faustball den zweiten Platz. Der Mannschaft gehörten folgende Kollegen an:

   Ulrich Renner, Günter Pieper, Lothar Berghoff, Karl-Heinz Schönberger, Franz Geißler, Wilhelm Sohn und Heinrich Zwilling.

Einer der bekanntesten Faustballer, Rudolf (Menne) Hemken, konnte an diesem Spiel nicht teilnehmen. Hemken war immerhin mit dem TV Westfalia Hamm Deutscher Faustballmeister geworden und dafür mit dem „Silbernen Lorbeerblatt“ ausgezeichnet worden. Nach meiner Kenntnis der einzige Hammer Polizeibeamte mit dieser Auszeichnung.

     Nachdem in den letzten Jahren auch bei der Hammer Polizei immer mehr Frauen ihren Arbeitsplatz gefunden haben, war es eigentlich nur folgerichtig, dass sich auch bald schon eine Frauenfußballmannschaft bildete, die ebenfalls an Polizei- Landesmeisterschaften teilnahm und dies durchaus mit gutem Erfolg.

Am 27.8.2009 fand die NRW-Polizeilandesmeisterschaft Fußball der Frauen in Duisburg statt. Die Mannschaft der Polizei Hamm musste mit einem Handy-Cup antreten. Sie hat den Ausfall von Ersatzspielerinnen zu verkraften und so müssen alle Spielerinnen zu allen Spielen antreten. Die als absoluter Außenseiter gestartete Mannschaft gewinnt jedoch überraschend ihr erstes Spiel in Duisburg mit 1:0. Danach verliert sie allerdings gegen Hagen und zum Erstaunen aller Zuschauer gewinnt sie das dritte Vorrundenspiel gegen die Mannschaft des  Märkischen Kreises . Damit erreichte die Mannschaft das Achtelfinale. Sie kam dann allerdings über den achten Platz nicht hinaus. Trotzdem bot sie eine sehr gute Leistung. Erwähnenswert ist noch, dass die Mannschaft den Fairnesspreis des Ausrichters gewann. Für die Mannschaft der Polizei Hamm traten an:

Katja Heim, Katharina Wulff, Corinna Romeike, Sandra Wanske (Trainerin), Melanie Wiens, Birgit Eckholt und Melanie Dörr.

Das bisher letzte Behördenfußballturnier in Hamm, fand am 13.11.2010 in der Sporthalle des Elisabeth-Lüders-Berufskollegs statt. Die Polizeimannschaft gewann in der Vorrunde gegen die Stadtwerke Hamm, das St. Marienhospital Hamm und die LWL Klinik. Nur gegen das kommunale Jobcenter gab es ein Unentschieden, so dass sie als Gruppensieger der Gruppe –B- mit 10 Punkten und 7-3 Toren in die Zwischenrunde einzog. Im Halbfinale unterlag die Mannschaft dann mit 0:2 gegen die Mannschaft der Stadt Hamm und musste nun im Spiel um Platz 3 erneut gegen das kommunale Jobcenter antreten. Dieses kleine „Finale“ wurde dann aber souverän mit 3:0 gewonnen. Die Mannschaft der Stadt Hamm gewann das anschließende Endspiel gegen den Lippeverband im Siebenmeterschießen. Damit ist die Mannschaft der Stadt Hamm Ausrichter des Behördenfußballspiel 2011.

Für die Polizei Hamm spielten:

Andreas Eisleben, Karsten Tscharnik, Detlef Rittscher, Joachim Gast, Stefan Widera, Malwin Baczyk, Jürgen Froese, Willi Brinkmann, Tamer Cetin, Marc Lapcevic, Michael Mensing, und als Coach Roland Knapkorte.

    Wenn durch diese Niederschrift der Eindruck entstanden ist, Sport innerhalb der Hammer Polizei besteht nur aus Fußball und Handball, so muss ich dies gleich berichtigen. Natürlich werden alle Sportarten gepflegt. Kampfsportarten, Leichtathletik, Wassersportarten und fast alle anderen, auch seltenen Sportarten, finden innerhalb der Polizei ihre Freunde. Das Behördenfußballturnier war nur der Aufhänger für diese Niederschrift und die Frage eines jüngeren Kollegen nach dem Entstehen dieses Turniers, war der Anlass, mich an den PC zu setzen.